In festlichem Glanz erstrahlte die Aula der Städtischen Wirtschaftsschule, als die 88 Schülerinnen und Schüler der vier Abschlussklassen über den ausgerollten roten Teppich zu ihren Plätzen schritten. Pfarrerin Ulrike Zapf und Kunstlehrerin Antje Boas hatten den Raum, den die Schülerinnen und Schüler wegen der pandemiebedingten Abstandsregeln in zwei getrennten Gruppen betraten, in einen Festsaal verwandelt. Religionspädagoge und Bürgermeister Emil Heinlein hatte sich bereiterklärt die Moderation seines letzten Abschlussballs zu übernehmen, da er am Tag zuvor von der Schulleitung und seinen Kollegien in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden war.
Nach der Begrüßung der Ehrengäste eröffnete Oberbürgermeister Peter Reiß den Reigen der Grußworte und Glückwünsche. Er betonte in seiner Ansprache die guten beruflichen Perspektiven dieses Jahrgangs, da die Schülerinnen und Schüler ihre Prüfung unter erschwerten Bedingungen ablegen mussten und alle diese Hürde großartig gemeistert hätten. Er richtete eine sehr zuversichtliche Botschaft an sein jugendliches Auditorium: „Habt Mut, sucht euren Weg und scheut auch nicht das Risiko auf der Suche nach dem persönlichen und beruflichen Glück!“ Mit dem Wirtschaftsschulabschluss stünden den Absolventinnen und Absolventen jetzt viele Wege offen.
Im Anschluss würdigte die Elternbeiratsvorsitzende Frau Dr. Dorle Albrecht diesen besonderen Jahrgang, sie blicke als Mutter mit Dankbarkeit und Stolz auf die vergangenen Jahre und auch sie richtete den Blick sogleich in Richtung Zukunft: „Der Himmel ist die Grenze, aber sucht euren eigenen Himmel und testet eure eigenen Grenzen aus!“
Schulleiter Claus Bauer ging in seiner klar strukturierten Ansprache auf die Eigenschaften von Siegern und Verlierern ein. So habe ein Sieger ein Ziel und einen Plan, Verlierer hätten dagegen für alles eine Ausrede, Probleme würden von Siegern gelöst, Verlierer fänden auch in der Lösung immer ein Problem. Er erklärte alle Absolventinnen und Absolventen zu den Siegern dieses Schuljahres, da sie das große Ziel trotz aller widrigen Umstände nie aus den Augen verloren und schließlich bravourös erreicht hätten. Er verwies weiterhin auf die vielfältigen Möglichkeiten, die sich jetzt an der Fachoberschule oder in einer Berufsausbildung anbieten und entließ seine Schützlinge auch mit dem Auftrag Botschafter und Botschafterinnen der Wirtschaftsschule zu sein.
Als jeweils beste Absolventinnen und Absolventen in ihrer Klasse wurden Lukas Janson und Anna Wohlgemuth (V10A), Denise Spachmüller und Enya Egerer (V10B), Filip Gruber und Tom Fendt (D10C), sowie Lolita Venckuté und Michael Popescu (Z11A) von der Schulleitung und den Elternbeiräten geehrt.
Die Staatspreise der Regierung von Mittelfranken für besonders hervorzuhebende Leistungen verlieh Oberbürgermeister Peter Reiß. In diesem Jahr durften sich gleich drei Schülerinnen und Schüler über diese Ehrung freuen. Denise Spachmüller erreichte die fabelhafte Note 1,25, Enya Egerer und Filip Gruber den hervorragenden Schnitt von 1,50.

Schulleiter Claus Bauer und OB Peter Reiß freuen sich mit den Staatspreisträgerinnen Denise Spachmüller und Enya Egerer (links und rechts in der Mitte)

Schulleiter Claus Bauer und Bürgermeister Emil Heinlein gratulieren dem dritten Staatspreisträger Filipp Gruber
Filialdirektor Frank Schöttler von der Sparkasse Mittelfranken Süd ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen den Sparkassen-Förderpreis für außergewöhnliches soziales Engagement zu verleihen. Über die mit 150 EUR dotierte Auszeichnung freuten sich Denise Spachmüller und Laura Hartmann, die ihre zahlreichen Aufgaben und Einsätze im Rahmen des Schulsanitätsdiensts an unserer Schule gerade in den schwierigen Phasen der Pandemie äußerst zuverlässig und kompetent erfüllten.
Nach einigen passenden musikalischen Klängen richteten nun die Klassenleiterinnen und Klassenleiter zum letzten Mal das Wort an ihre Klassen. Nach einem Blick auf die gemeinsamen Jahre, der auch für einige wehmütige Momente sorgte, überwogen am Ende doch der Stolz auf das Geleistete und die Freude darüber, diese vielen gut qualifizierten Köpfe jetzt in eine erfolgreiche Zukunft entlassen zu können.
Religionslehrerin Ulrike Zapf wandte sich nun mit einem starken Bild an das Publikum, indem sie einen Scherbenhaufen auf der Bühne ausbreitete. Sie zeigte einzelne Scherben als Symbole für die großen Entbehrungen der letzten Monate, wie z.B. den allgemeinen Lockdown, den Fernunterricht und die erzwungene Trennung von Freunden und Bekannten. In der japanischen Philosophie existiere jedoch die „Kunst des Klebens“ und so sei es eben jetzt die große Aufgabe, diese Scherben zu einem neuen unverwechselbaren Kunstwerk zusammenzusetzen und damit aus dieser schwierigen Zeit gestärkt hervorzugehen. Sie schloss mit dem schönen Zitat: „Wenn du aufgeben willst, denke daran, warum du angefangen hast!“
Im Anschluss an diese besinnliche Ansprache, der die Schülerinnen und Schüler sehr aufmerksam folgten, wurden die langjährigen Mitglieder des Elternbeirats Dr. Dorle Albrecht, Günter Habiger und Ursula Stieglmeier von der Schulleitung verabschiedet. Claus Bauer bedankte sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und den großen Einsatz für die Schulfamilie.
Am Ende versammelten sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften vor der gestalteten Fotowand, ausgestattet mit einer Rose, dem Jahresbericht, ihrem Zeugnis und einer großen Portion Zuversicht, um den nun folgenden Lebensabschnitt zu gestalten.
Text und Foto: Mathias Schleicher, WS